Der TSV Peißenberg schlägt in Spiel zwei der Viertelfinalserie die Mammuts der EA Schongau mit 4:7.
Es sollte ein denkwürdiger Abend werden. Eine Kulisse, die dank der überragenden Peißenberger Fangemeinde schon Finalcharakter hatte, viele Tore und Emotionen sollten für ein Eishockeyfest sorgen. Bereits zum Warm-up beider Teams waren die Kräfteverhältnisse auf den Tribünen der Schongauer Eishalle klar verteilt. Über 1000 Peißenberger Schlachtenbummler sollten am Ende des Tages ihre Helden auf dem Eis feiern.
Der Einlauf beider Teams wurde von einem Meer schwarz-roter Luftballons als Choreo des Peißenberger Fanclubs begleitet, welche spätestens dann alle weiteren, mitgereisten Peißenberger zur lautstarken Unterstützung animierte.
Nach dem Eröffnungsbully suchten beide Mannschaften ihr Glück in der Offensive. Beide Torhüter mussten sofort hellwach sein und waren in den ersten Minuten bereits mehrfach gefordert. Es dauerte bis zur 8. Spielminute, ehe Niko Fissekis eine feine Einzelaktion hinter dem Gästetor per Bauerntrick zum 0:1 abschließen konnte. Drei Minuten später fasste sich Dominik Ebentheuer ein Herz und schickte die Scheibe von der blauen Linie Richtung Tor der Hausherren. Der halbhohe Schuss fand seinen Weg, wurde zweifach abgefälscht und landete zum 0:2 im Mammutkasten.
In der Folge handelten sich die Miners mehrere Strafzeiten ein. Die Schongauer konnten so ihr Powerplay aufziehen und hatten mehrfach die Chance zum Anschlusstreffer. In Minute 18 wurde Matthias Schuster, in Überzahl, fein vor dem Tor freigespielt und konnte trocken zum 1:2 einschießen. Eine Minute vor der Drittelpause zog Dejan Vogl unbedrängt in die Mitte, sein platzierter Handgelenkschuss durch Freund und Feind zappelte zur erneuten Zwei-Tore-Führung im Netz.
Mit diesem Ergebnis wurden erstmals die Seiten gewechselt. Beide Teams brachten nun mehr Härte ins Spiel und blieben bei ihren Offensivaktionen stets gefährlich. Als sich Captain Martin Andrä auf der rechten Seite mit Geschwindigkeit durchsetzen konnte und einen punktgenauen Pass vor das Tor brachte, musste Dominic Krabbat in vollem Lauf nur noch die Kelle hinhalten und es stand 1:4 nach 28 Minuten.
Keine vier Minuten später, vorausgegangen war ein mustergültig ausgespielter Konter der Peißenberger über die Mecrones Brüder, konnte Dejan Vogl zum 1:5 einschieben.
Der Jubel der mitgereisten Miners-Fans kannte kein Halten mehr, die Anhänger der Mammuts, wie in Schockstarre.
Ein Funke Hoffnung keimte im schwarz-gelben Lager auf, als die Miners -in Überzahl- an der eigenen blauen Linie unnötig die Scheibe vertändelten und die beiden Kontingentspieler der EAS auf 2:5 stellen durften.
Beide Mannschaften fanden scheinbar Gefallen am Toreschießen im vier Minuten Takt. Wiederum war es eine Co-Produktion von Andrä und Krabbat die in der 39. Spielminute zum 2:6 führte, als Krabbat energisch nachsetzte und die Scheibe im Nachschuss über die Linie drücken konnte. Nach einem kleinen Handgemenge kurz vor der zweiten Drittelpause durften dann noch jeweils zwei Spieler beider Teams auf die Strafbank.
Der Beginn des Schlussabschnitts war ganz nach den Vorstellungen der Gastgeber. Zurück von der Strafbank, kombinierten sich Murphy und Pare sehenswert durch’s Drittel der Miners, letzterer schloss durch die Hosenträger von Sertl zum 3:6 ab.
Keine zwei Minuten später überlistete Florian Seelmann den ansonsten wieder bärenstarken Korbinian Sertl im Kasten des TSV mit einem Schuss aus der Drehung ins kurze Eck.
Das Spiel war plötzlich wieder offen. Zählbares brachten die darauffolgenden Minuten aber keiner Mannschaft ein, obwohl die Mammuts weitere Einschussmöglichkeiten hatten. Der zarte Versuch der Schongauer Stadionsprecherin, die EAS-Fans noch einmal gedanklich aus der Sommerpause zu holen, blieb bestenfalls ein netter Versuch. Nach drei weiteren Strafen gegen die Mammuts ergaben sich diese ebenfalls ihrem Schicksal.
Ein Schuss des dreifachen Torschützen Dejan Vogl aus der eigenen Zone, landete in der 59. Minute im mittlerweile verwaisten Kasten der Mammuts zum Endstand von 4:7.
Ein allerletztes Aufbäumen der EAS zwang Sertl Sekunden vor der Schlussirene nochmals zu einer Glanztat.
Mit Ablauf der Spielzeit bildete sich eine Spielertraube, die sich nach der Verabschiedung auf den Weg zu seinen immer noch zu hunderten, wartenden Fans aufmachte, um den Einzug ins Halbfinale gebührend zu feiern.
Wer der Gegner der Miners im Halbfinale wird, steht aktuell noch nicht fest, da am zweiten Spieltag alle anderen Serien ausgeglichen wurden.
In diesem Fall gilt es, allen Mammuts an dieser Stelle einen schönen Start in die Sommerpause zu wünschen. Die Miners des TSV Peißenberg werden die errungene Landkreis-Krone wieder einmal in Ehren halten.