Die „Eishackler“ zu Gast beim SC Riessersee

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Bis vor einem Jahr konnte man als Peißenberger Anhänger nur in den vergangenen Duellen in Erinnerungen schwelgen. Viele junge „Eishackler“ waren da vermutlich noch gar nicht geboren.

Zu unreal war es, dass beide Mannschaften in nächster Zeit in einer Liga gegeneinander spielen werden. Doch dann kam die Planinsolvenz der „Riesserseer“. Das Hin und Her über den Sommer, wo denn nun diese Ambitionierte Zweitliga Mannschaft in dieser Saison 2018/19 spielen wird, war nicht ganz schlüssig.

Muss man nur eine Liga runter? Muss dieses Team in der untersten Liga beginnen? Die Lösung war der Start in der Oberliga Süd mit der Bedingung das der SCR direkt in die Abstiegsrunde geht, wo es zu den Duellen mit vielen Bayernligisten kommen wird. Es wäre völlig egal gewesen, auch wenn der SC Riessersee nach der Hauptrunde erster geworden wäre, hätten sie in die Verzahnungsrunde zur Bayernliga gemusst.

Somit kommt es gleich in der ersten Begegnung der Verzahnungsrunde zu diesem Schlager-Spiel. Welche Hoffnungen sich die Peißenberger Anhänger in diesem Spiel machen dürfen, werden die „Eishackler“ auf dem Eis zeigen. Viel motivieren wird man die Mannschaft nicht müssen, denn wer träumt denn nicht davon als kleiner Ort mit vielen einheimischen Spielern gegen die „Über“-Mannschaft eine Überraschung zu schaffen.

Die TSV-Eishackler beendeten die Hauptrunde auf dem 8. Platz, hätte man im letzten Spiel, in Pegnitz gewonnen, hätte man die Vorrunde sogar auf Platz Vier beendet. Es war wirklich ein Wahnsinn was in dieser Saison, in der Bayernliga abging. So eng und spannend war es noch nie.

Die Favoritenrolle geht natürlich ganz klar an die Garmischer, aber sicher darf sich diese Mannschaft nicht sein, denn in der Bayernliga gibt es durchaus Mannschaften, die mehr wollen, als nur eine „gute Figur“ abzugeben. Dazu gehören auch die „Eishackler“.

Es kann sich der ganze Eishockeyort Peißenberg auf dieses Duell mit dem „großen SCR“ freuen und Eishackler-Trainer Sepp Staltmayr hat auch eine ganz bestimmte Verbindung zu diesem Verein, in dem er sechs Jahre Verteidiger war und 252 Mal auflief.

Wie sieht der „Eishackler“-Trainer, den bisherigen Saisonverlauf und wie geht er in die Verzahnungsrunde? Das erklärt er im folgenden Interview.

Die Qualifikation zur Verzahnungsrunde ist vorbei und das Ziel, der 8. Platz wurde erreicht. Wie bist du mit der Hauptrunde zufrieden?

Staltmayr:

„Bin sehr zufrieden. Es war ein zu erwartender enger Kampf, um die ersten acht Plätze. Natürlich, schaut der 8. Platz jetzt nicht so gut aus, aber man hätte genauso gut auch vierter sein können, wenn man in Pegnitz noch gewonnen hätte. Es ist aber jetzt einfach so und ab Freitag, werden die Karten neu gemischt. Man hat jetzt keine bestimmte Platzierung, für ein eventuelles Heimrecht oder einen Playoff-Platz gebraucht. Ich bin also, mit der Hauptrunde zufrieden und dass, wir in die Verzahnungsrunde eingezogen sind.“

Du bist in sechs Jahren über 250-mal für den SCR aufgelaufen.

Wie geht man als Trainer der „Eishackler“ in das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein?

Staltmayr:

„Ganz normal, wie in jedes andere Spiel auch. Klar habe ich sechs Jahre in Garmisch gespielt, aber das hat mit dem jetzigen, gar nichts zu tun. Ich kenne zwar noch einige Spieler die aktuell im Kader sind und natürlich auch das ganze Umfeld, aber jetzt stehe ich auf der anderen Seite und ich gehe da ganz normal in das Spiel.“

Welche Erwartungen hast du an das Spiel?

Staltmayr:

„Ich denke und hoffe, dass sehr viele Zuschauer da sein werden. Das wir uns als Mannschaft, von unserer besten Seite zeigen und für eine Überraschung sorgen wollen. Letztendlich ist der „SCR“ der klare Favorit, aber für unsere Mannschaft ist es ein schönes Gefühl, nach Garmisch zu fahren, das mitzunehmen und in jedem Fall daraus lernen und vielleicht sogar überraschen zu können.“

Der SCR hat einen starken Kooperationspartner aus der höchsten deutschen Spielklasse, der DEL. Darf der SCR seine Förderlizenzspieler einsetzen und wie viele sind es, die spielberechtigt sind und warum wird das genehmigt, Profispieler gegen Amateur-Spieler, spielen zu lassen?

Staltmayr:

„Ganz ehrlich. Das weiß ich nicht, wie die Regelung ist. Das hat mir auch bisher noch keiner vernünftig erklären können, wie viele Spiele die betreffenden „Münchner“ Spieler dafür brauchen, um spielberechtigt zu sein. Ich weiß auch nicht wer genau von diesen Spielern, letztendlich auflaufen wird, ob ein Mayenschein, ein Tobias Eder spielt, ob ein Kevin Reich im Tor steht, dazu kann ich nichts sagen. Der eine sagt sieben Spiele, der andere sagt was von 15 Spiele, da hat mir bisher jeder was anderes erzählt.“

In der Hauptrunde hat man ein klares Ziel vor Augen, dort war es das Erreichen des 8. Platzes, um sich für die Verzahnung zu qualifizieren…

Wie lautet die Zielvorgabe in der Verzahnungsrunde?

Staltmayr:

„Zielvorgabe lässt sich schwer sagen. Ich möchte unter die Vier besten Bayernligisten kommen und die Mannschaft will das auch.“

Mit dem SCR und dem EHC Waldkraiburg sind es zwei Oberligavertreter, auf die man trifft.

Welche Spiele haben, trotz der beiden Favoriten, ihren besonderen Reiz?

Staltmayr:

„Abgesehen von den beiden Spielen gegen den SCR die natürlich das absolute Highlight sind, kommt es zu den Derbys mit Füssen und Landsberg, das sind sehr interessante und emotionale Spiele durch die Derbys. Ich denke das jedes Spiel seinen Charakter haben wird, denn es geht jetzt um wirklich was, sonst nehme ich da kein Spiel besonders heraus, aber dass es gegen den SC Riessersee seit langem wieder geht, des is scho a besonderes Schmankerl.“

Der Spielplan hätte auch anders aussehen können…

Ist es von Vorteil gleich zu Beginn der Verzahnung, gegen den SCR zu spielen?

Staltmayr:

„Ob es ein Vorteil ist oder nicht, das weiß man nicht. Vielleicht ja, weil sie wissen nicht, was auf Sie zukommt, sie wissen nicht wie die Bayernliga spielt, Riessersee muss daheim spielen vor eigenem Publikum, da ist der Druck größer und wir können völlig befreit aufspielen und überraschen.“

Die „Löwen“ aus Waldkraiburg sind mit 16 Punkten aus 32 Spielen, letzter in der Oberliga Süd geworden, mit 8 Punkten Rückstand auf den vorletzten, Sonthofen.

Wie schätzt du Waldkraiburg ein?

Staltmayr:

„Bestimmt nicht so stark wie Garmisch. Wir haben letztes Jahr gegen Waldkraiburg gespielt, in den Playoffs. Es waren vier Spiele, die alle eng waren, mit jeweils einem Tor. Wie stark, dass die „Löwen“ heuer sind, das kann ich bis dato noch nicht einschätzen, aber das wird sich zeigen, ab Freitag.

Bei drei Top-Torhütern ist es schwer eine Entscheidung zu treffen, wer zwischen den Pfosten steht. Werden die Torhüter weiterhin rotiert, oder wird sich für einen Stammtorhüter entschieden?

Staltmayr:
„Die Torhüter werden weiterhin Rotieren.“

Es war viel Betrieb im „Eishackler-Lazarett“…

Wie geht es Daniel Clairmont und Martin Andrä bei Ihrer Genesung?

Staltmayr:

„Clairmont ist fit. Der hat in Pegnitz gespielt, bis zur Hälfte des Spiels, weil man unter Wettkampfbedingung nochmal testen wollte, ob es geht bei ihm. Das war einfach aus medizinischer Sicht, ein Härtetest, dass man auch für diese Woche im Training schon schauen konnte, wie weit er ist und dass er für Freitag fit ist und auch spielen kann. Er wird spielen.

Beim „Bäcker“ (Martin Andrä) gehe ich von ungefähr zwei Wochen aus. Versichern kann ich das aber nicht.“